Rollout der neuen Banksteuerung: Vierjährige Projektphase feiert Abschluss

15.08.2024 Dana Al-Atassi

Es war ein großes Projekt in der Sparkassen-Finanzgruppe, das die Expertinnen und Experten der Banksteuerung mit allen ihren Ressourcen forderte: die Einführung neuer Systeme, Prozesse und Schnittstellen in der Banksteuerung. Im Jahr 2020 fiel der Startschuss für dieses intensive Rollout-Projekt. Vier Jahre später ist der offizielle Abschluss der Projektphase erreicht.

Gemeinsam haben der Sparkassenverband Bayern (SVB) und der S-Servicepartner rund 90 Sparkassen, darunter auch die Sparkasse Mittelholstein, bei der Einführung der neuen Systeme unterstützt, bei der Nutzung im Alltag beraten sowie Fragen im Rahmen von Schulungen und im unmittelbaren Kontakt beantwortet.

Nach vier Jahren wirksamer Zusammenarbeit im Rollout-Projekt ist es Zeit für einen Rückblick: Was lief gut bei der Einführung der neuen Banksteuerung? Worin lagen die größten Herausforderungen? Darauf geben die Expertinnen und Experten des Sparkassenverbands Bayern, der Sparkasse Mittelholstein sowie des S-Servicepartners gemeinsam Antworten.

Strategische Partnerschaft

Bei der Einführung der neuen Banksteuerung in die Praxis wurden die Sparkassen von Regionalverbänden und von durch die Finanz Informatik zertifizierten Partnern begleitet. Der Sparkassenverband Bayern (SVB) sicherte sich für die Unterstützung seiner Sparkassen rechtzeitig die Ressourcen seines bereits bekannten Kooperationspartners – dem S-Servicepartner. Dabei schlossen sich dem Regionalverband mit dem Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein (SVGSH) und dem Sparkassenverband Rheinland-Pfalz (SVRP) zwei weitere Verbände im Bereich der Banksteuerung an.

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Wolfgang Lindemann, Direktor beim Sparkassenverband Bayern und Leiter Geschäftsbereich Steuerung & Produktion, berichtet: „Im Rollout-Projekt war der S-Servicepartner für uns der zentrale strategische Partner. Gemeinsam haben wir die angestrebten Etappenziele im Kern erreicht und konnten somit einen hohen Mehrwert für die Sparkassen in den drei Kooperationsgebieten Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Bayern in den letzten Jahren schaffen. Auf die Unterstützung der Expertinnen und Experten des S-Servicepartners konnten wir uns stets verlassen und den Instituten auf diesem Weg eine wertvolle Rollout-Unterstützung mit einem praxisrelevanten First-Level-Support bieten.“

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„Die Fülle an fachlichen, systemischen und prozessualen Veränderungen war sehr groß. Die Sparkassen standen im Jahr 2020 vor der Herausforderung, innerhalb kürzester Zeit zunächst das Adressenrisiko und schließlich das Marktpreisrisiko, das Refinanzierungskostenrisiko sowie Teile der Gesamtbanksimulation auf neue Beine zu stellen. Hinzu kamen Stresstests, die alle LSI-Institute und damit ein Großteil der Sparkassen in Deutschland durchführen mussten. Unter enger Abstimmung mit dem Sparkassenverband Bayern boten wir den Sparkassen eine Vielzahl an Schulungs- und Unterstützungsmaßnahmen sowie eine Individualberatung zu den Rollout-Themen an. Zudem konnten wir die Institute bei fachlichen Anfragen über das Ticket-System schnell und flexibel unterstützen“, erklärt Anastasia Zykova, Beraterin Regulatorik und Banksteuerung im S-Servicepartner.

Neue Aufgaben, neue Herausforderungen

Seit über zehn Jahren arbeiten die Sparkasse Mittelholstein und der S-Servicepartner erfolgreich zusammen. Zunächst im Bereich des Meldewesens und später auch bei der Einführung der neuen Banksteuerung.

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Thorsten Schmidt, Leiter Controlling und Meldewesen der Sparkasse Mittelholstein, sagt: „Zu Beginn des Rollout-Projekts war uns schnell klar, dass wir einen erfahrenen und kompetenten Praxispartner an unserer Seite brauchen, der uns fachlich berät und zugleich operativ unterstützt. Ob die Informationsflut, der wahnsinnige Umfang der Gesamtbanksimulation oder auch die Masse an Fixes: Im Rollout der neuen Banksteuerung wurden wir immer wieder mit neuen Aufgaben und Herausforderungen konfrontiert. Die uns bereits bekannten Kolleginnen und Kollegen des S-Servicepartners leisteten bei auftretenden Fragen und Problemen stets eine schnelle Hilfestellung. Dabei haben die Expertinnen und Experten den Spagat zwischen Pragmatismus und Lösungsorientierung sehr gut gemeistert.“ 

Die Arbeit geht weiter

Der Rollout der neuen Banksteuerung ist formal zwar beendet, nichtsdestotrotz bleibt für Sparkassen noch viel zu tun. Der Rollout der Gesamtbanksimulation im vollen Methodenumfang, kurz IDH-GBS VMU, stellt weiterhin eine große Herausforderung dar. Dabei verschiebt sich der Fokus nun in den laufenden Betrieb.

„Für die Einführung der Gesamtbanksimulation im vollen Methodenumfang wird weiterhin eine intensive Betreuung und Unterstützung der Sparkassen notwendig sein. In Hinblick auf die allgemeinen Risikothemen sowie die Risikotragfähigkeit besteht aktuell noch eine enorme Ticketlast, die es zu bewältigen gilt. Weiterhin sind aktuell sehr viele Workarounds in den Systemen und die FAQ zu beachten. Das bedeutet für uns, dass der notwendige Support für die Sparkassen noch längere Zeit auf einem sehr hohen Niveau bleibt. Zudem stehen mit dem IRRBB-Meldewesen und den CRR III-Anpassungen bereits die nächsten großen Themen vor der Tür“, erklärt Wolfgang Lindemann.

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Ines Schulz, Beraterin Regulatorik und Banksteuerung im S-Servicepartner, fügt abschließend hinzu: „Wir blicken auf ein herausforderndes Rollout-Projekt zurück, das aufgrund des ambitionierten Zeitplans, der Informationsflut sowie der Dynamik der Veränderungen von allen Beteiligten viel abverlangt hat. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen des Sparkassenverbands Bayern konnten wir jedoch den Sparkassen eine individuelle, praxisorientierte sowie zielgerichtete Unterstützung bieten und diese damit sicher durch den Rollout führen. Dabei haben wir mit dem Sparkassenverband Bayern stets auf Augenhöhe zusammengearbeitet und unsere vertrauensvolle, partnerschaftliche Kooperation intensiviert. Unsere Unterstützung endet jedoch nicht mit dem formalen Ende des Rollouts – wir sind weiterhin für die Sparkassen da.“